Wahrheit und Geschichte
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Hösle, Vittorio "Wahrheit und Geschichte", Fromann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 1986, ISBN 3-7728-1188-4, 774 S., Leinen

Enthält im 1.Teil (etwa 150 S.) eine schöne Kritik der gängigen philosophie-historischen Theorien (wie sie auch verwandt in der Geschichts- und Literaturwissenschaft anzufinden sind).

Im 2.Teil, der den Grossteil des Buches ausmacht, findet sich dann eine philologisch und philosophisch großartige Darstellung der Philosophie von Parmenides bis Platon, wobei einige der Ergebnisse von Hegel umgeschrieben werden.

Das Buch wird ergänzt durch Hösles Buch "Philosophiegeschichte und objektiver Idealismus" (München 1996, Beck'sche Reihe 1159, ISBN 3-406-39259-8, 277 S.), insbesondere durch den darin enthaltenen Aufsatz "Was sind die wesentlichen Unterschiede zwischen der antiken und der neuzeitlichen Philosophie".

Hier die Selbstanzeige von Hösle:

Im Anschluß an die Auseinandersetzung mit bereits vorliegenden Theorien der Philosophiegeschichtsschreibung plädiert H. für eine „um den Zyklengedanken bereicherte Modifikation von Hegels Philosophiegeschichtsphilosophie“ (128). Er versucht in Weiterführung der Hegelschen Überlegungen zu den ‚drei Stellungen des Gedankens zur Objektivität‘ (Enz. 1830, Vorbegriff) – indem er das Dreierschema durch die Einführung von „Übergangsphilosophien“ zu einem Fünferschema erweitert – den „dialektischen mit linearem Fortschritt“ zu verbinden, und unterscheidet demgemäß fünf Phasen (Realismus, Empirismus, Skeptizismus, (endliche) Transzendentalphilosophie, objektiver Idealismus), die in der Entwicklung eines Zyklus durchlaufen werden (132ff.). Der erste dieser Zyklen, der die griechische Philosophie „von Parmenides bis Platon“ umfaßt, wird von H. eingehend im zweiten Teil des Werkes dargestellt (171-623). Der dritte Teil (625-749) verzeichnet einen „Grundriß der späteren Zyklen“, der – wiederum im Anschluß an die Hegelsche Einteilung der Philosophiegeschichte – einen hellenistisch-römischen (627ff.), mittelalterlichen (676ff.), neuzeitlichen (707ff.) und modernen Zyklus (744ff.) unterscheidet.


Inhaltsverzeichnis:

Inhalt

Vorwort 11

I. Teil: Einleitung 17

  • 1. Philosophie ohne Philosophiehistorie 17
  • 2. Philosophiehistorie ohne Philosophie 19
  • 2.1. Darstellung 22
  • 2.1.1. Dilthey: Leben und Geschichte 22
  • 2.1.2. Vulgärmarxistischer Reduktionismus: die sozioökonomische Basis 26
  • 2.1.3. Psychologischer und existentialistischer Reduktionismus: das Individuum 33
  • 2.1.4. Ästhetische Interpretation der Philosophiegeschichte 38
  • 2.2. Kritik 43
  • 2.2.1. Selbstaufhebung des geschichtlichen Skeptizismus 43
  • 2.2.2. Kritik des Reduktionismus 51
  • 2.2.3. Kritik der angeblich wertneutralen, subjektivistischen Sicht der Philosophiegeschichte 54
  • 2.2.4. Kritik der ästhetischen Interpretation der Philosophiegeschichte 55
  • 3. Historie der Philosophie aus philosophischem Interesse 59
  • 3.1. Die Geschichte der Philosophie als Fortschritt 62
  • 3.1.1. Linearer Fortschritt: N. Hartmann 63
  • 3.1.2. Dialektischer Fortschritt: Kant; Hegel 70
  • 3.2. Typologien der Philosophien 96
  • 3.3. Zyklische Strukturen innerhalb der Philosophiegeschichte 108
  • 3.3.1. Brentano; Ast 108
  • 3.3.2. Weitere Arbeiten in diese Richtung: von Reichlin-Meldegg, Kafka, Dempf, Schilling 118
  • 3.3.3. Ideen zu einer um den Zyklengedanken bereicherten Modifikation von Hegels Philosophiegeschichtsphilosophie 128

II. Teil: Erster Zyklus: Die Philosophie von Parmenides bis Platon 171

  • 0. Einleitung
  • 0.1. Vorbemerkung: Hegels Einteilung der griechischen Philosophie; Kritik
  • 0.2. Die voreleatische Philosophie
  • 1. Entwicklung des Zyklus
  • 1.1. Thesis: Eleaten
  • 1.2. Übergang Thesis-Antithesis: Empirismus (Empedokles, Anaxagoras, Atomisten).
  • 1.3. Antithesis: Sophistik.
  • 1.3.1. Die eigentlich philosophische Sophistik
  • 1.3.2. Sophistik als Aufklärung
  • 1.4. Übergang Antithesis-Synthesis: Selbstaufhebung der Negativität (Sokrates)
  • 1.4.1. Negation der Negation: ,Euthydemos', ,Dissoi Logoi'.
  • 1.4.2. Sittlichkeit und Moralität
  • 1.4.3. Objektivierung des Subjekts: der Tod des Sokrates (,Kritikon')
  • 1.4.4. Die Kritik am Machtpositivismus; Ungerechtigkeit und Dialog (,Thrasymachos', ,Gorgias')
  • 1.4.5. Die Anamnesis-Lehre als mythische Verkleidung der Entdeckung synthetischer Erkenntnis a priori
  • 1.5. Synthesis: Identität von Subjektivität und Objektivität (Platon)
  • 1.5.1. Platons Erkenntnistheorie: ,Theaitetos'. [KF: unklar]
  • 1.5.2. Prinzipien und Dialektik.
  • 1.5.2.1. Zur Dialektik von „en" und „aorlotos duas" [KF: unklar]
  • l.5.2.2. Logische und realphilosophische Ausprägungen der Dialektik der Prinzipien
  • l. 5.2.3. Zur Binnendialektik der „aorlotos duas" [KF: unklar]
  • l.5.2.4. Zur Dialektik der „anodos" [KF: unklar]
  • Exkurs zu 1.5.2.: Zur Rezeptionsgeschichte des ,Parmenides'
  • 1.5.3. Individuum und Polis: Platons Synthese in der Ethik
  • Exkurs zu 1.5.3.: Platon und der Staat.
  • 1.5.4. Die Mitte des Seins: Psyche. Eros, Mythos und Religion, Kunst.
  • l.5.4.l: Eros.
  • l.5.4.2. Mythos und Religion.
  • l.5.4.3. Kunst.
  • 1.5.5. Idee und Natur.
  • 1.5.6. Ontologie und Geschichte
  • Exkurs zu l.5.6.: Athen und Sparta
  • 1.5.7. Die Reaktion: die ,Nomoi'.
  • 1.6. Zusammenfassung
III. Teil: Grundriß der späteren Zyklen.
  • l. Der hellenistisch-römische Zyklus.
  • 1.1. Thesis: Aristoteles
  • 1.2. Übergang Thesis-Antithesis: Stoa, Kepos.
  • 1.3. Antithesis: Skeptizismus.
  • 1.4. Übergang Antithesis-Synthesis: Philon von Larissa, Antiochos
  • 1.5. Synthesis: Neuplatonismus
  • 2. Der mittelalterliche Zyklus
  • 2.1. Thesis: Thomas von Aquin
  • 2.2. Antithesis: Nominalismus; Mystik
  • 2.3. Synthesis: Nicolaus Cusanus
  • 3. Der neuzeitliche Zyklus
  • 3.1. Thesis: Metaphysik (Descartes, Spinoza, Leibniz)
  • 3.2. Übergang Thesis-Antithesis: Empirismus.
  • 3.3. Antithesis: subjektiver Idealismus, Skeptizismus, Aufklärung
  • 3.4. Übergang Antithesis-Synthesis: Kritizismus, endliche Transzendentalphilosophie
  • 3.5. Synthesis: absoluter Idealismus
  • 4. Die moderne Philosophie [siehe auch Ergänzung]

Auswahlbibliographie

Personenregister


Bei Platon zitiert Hösle einige Begriffe auf griechisch, die ich - mangels griechisch Kenntnisse - nicht eindeutig entziffern konnte. Diese habe ich mit [KF: unklar] gekennzeichnet.


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